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Akkon Hochschule beteiligt sich an Forschung zu wirksamer Einsatzführung im Bevölkerungsschutz

Im Forschungsprojekt „Stabsarbeit der Zukunft“ entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Optische Sensorsysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften und der Technischen Hochschule Köln die Einsatzführung im Bevölkerungsschutz weiter. Untersucht wird, wie die zivile Stabsarbeit im Bereich von Gefahrenabwehr und Krisenmanagement leistungsfähig gestaltet werden kann.

 

(c) Benjamin Kobelt

Im Bevölkerungsschutz sind gut funktionierende Führungssysteme ausschlaggebend für den Einsatzerfolg. Dabei sind die Herausforderungen groß: Innerhalb kürzester Zeit muss ein verlässliches Lagebild erstellt werden, damit Entscheidungen getroffen und Maßnahmen veranlasst werden können. Im Forschungsprojekt „Stabsarbeit der Zukunft“ entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Optische Sensorsysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften und der Technischen Hochschule Köln die Einsatzführung im Bevölkerungsschutz weiter. Dr. Dominic Gißler von der Professur für Führung im Bevölkerungsschutz der Akkon Hochschule war der Initiativgeber für das Experiment. „Die Technologien in der Einsatzführung entwickeln sich rasant weiter. Die Leistungsfähigkeit des Menschen bleibt jedoch gleich. Man sieht, dass bewährte Abläufe an ihre Grenzen kommen. Wir wollen herausfinden, wie die Stellschrauben in Stäben genau justiert werden müssen damit die Führungssysteme leistungsfähig sind.

Beobachtung simulierter Ereignisse
Im Helmholtz Innovation Lab OPTSAL (kurz für: Optical Technologies for Situational Awareness Lab) am DLR-Institut für Optische Sensorsysteme wurde Anfang Februar 2023 ein Methodentest für die anstehende Experimentalreihe durchgeführt. Im Kompetenzzentrum OPTSAL arbeiten Forscherinnen und Forscher gemeinsam mit Nutzern und Industriepartnern an neuen optischen Technologien und Methoden für Lagebilder. „Es ist in unserem Interesse, den Einsatz unserer optischen Technologien für Industrie und Endnutzer intuitiv und effektiv zu gestalten. Dies ist ein wesentliches Merkmal unserer Transferaktivitäten im Innovation Lab OPTSAL. Das Experiment hat das Potenzial, das Erfahrungswissen aus den vielen operativen Einsätzen mit luftgestützten Echtzeit-Lageaufklärung wissenschaftlich fundiert zu erweitern und den Fokus künftiger Entwicklungsarbeiten weiter zu schärfen“, resümiert Dr. Julia Gonschorek vom DLR.

Für die Experimente stellen sich etwa 40 Probandinnen und Probanden zur Verfügung. Simuliert wurden drei Szenarien, in denen ein kommunaler Gesamtstab bei seiner Arbeit beobachtet wurde. Die Mitglieder des Stabes hielten sich dabei an die für sie vorgegebenen Abläufe, die die Rechte und Rollenverteilung in der Stabsarbeit genau definieren. Die Forschenden sowie weitere Expertinnen und Experten beobachteten die Prozesse zwischen dem Informationseingang und dem Informationsausgang bis zur Entscheidungsfindung und dokumentierten, wie die Akteure mit den Informationen umgingen.

Auswertung und weiteres Vorlegen
Der Methodentest im Februar 2023 dient der Vorbereitung der eigentlichen Experimente. Die Ergebnisse werden zur Evaluierung der Beobachtungsmethoden und des Szenariodesigns genutzt. Die Experimentalreihe ist über mehrere Jahre angelegt. Der nächste Durchlauf ist für Anfang 2024 avisiert.

Unterstützung des Projekts
Die Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (BABZ) beteiligte sich maßgeblich an der Finanzierung der Veranstaltung und stellte einen Simulationsstab aus erfahrenen Dozierenden für Stabsarbeit, welche auch die Durchführung der After-Action-Reviews nach den einzelnen Übungsdurchgängen durchführten. Weiterhin wirkte die BABZ an der Entwicklung der Abläufe und Szenarien für die Experimentalwoche mit. Bei der Realisierung hat die Eurocommand GmbH mit einer Simulationssoftware und Fachpersonal unterstützt.

Bild (c) DLR

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